Insulinpumpe bei Sehbehinderung oder Blindheit?
Gerade ein sehbehinderter Diabetiker wünscht sich, seine Stoffwechsellage
so optimal wie möglich einstellen zu können. Häufig bietet die
Behandlung mit einer Insulinpumpe eine gute Möglichkeit dazu.
Die Blindheit ist keine Kontraindikation für das Tragen einer Insulinpumpe.
Selbstverständlich hat ein Diabetiker, der bereits vor der Erblindung ein
Pumpenträger war, klare Vorteile. Er kennt seine Pumpe und hat sie oft
unter der Kleidung ohne hinzusehen bedient.
Ein Problem ist dagegen, dass die unterschiedlichen Alarme (z.B. Katheter-,
Nadelverschluss, Elektronikstörung, Ampulle leer, etc.) zwar durch einen
einheitlichen Ton gehört, aber am Display nicht gesehen werden können. D.h.,
der blinde Diabetiker weiß zwar, dass es sich um ein Alarmsignal handelt, jedoch
nicht, um welchen Alarm. Ein großes Problem bei fast allen Pumpen stellt das
eigenständige Verändern der Basalrate dar.
Die auf dem Markt befindlichen Insulinpumpen sind eingeschränkt durch
Sehbehinderte und Blinde zu nutzen. Hier kommt es auf die Bedürfnisse des einzelnen an. So stellt ein Blinder, der stets sehende Angehörige um sich hat, andere Ansprüche als ein Blinder, der alleine wohnt. Ein persönliches Gespräch ist unerlässlich, um die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle für die private Situation abzuklären.
Das Programm DiaLog Standard der D-TRON plus
ermöglicht es, die Insulinpumpe D-Tron plus bequem selbst am Pc zu programmieren und zu kontrollieren.
Durch blindenspezifische Hilfsprogramme (Screenreader), die den Bildschirm auslesen, können mit Hilfe
des PCs auch Fragen wie
“Welcher Alarm ist das?”
“Habe ich den Bolus gegeben?”
beantwortet werden.
Eine Kombination aus allen auf dem Markt befindlichen Pumpen
wäre eine gute Lösung.
Wünsche,
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die ich an eine blindengerechte Pumpe habe:
1. Eine blindengerechte Bedienungsanleitung auf Kassette oder Diskette,
wie sie die H-Tron bietet.
2. Ganz wichtig ist für mich persönlich die Möglichkeit, die Pumpe komplett
selber zu programmieren und alle Änderungen vornehmen zu können, die ein
Sehender auch durchführen kann. Auch wenn es ein wenig Konzentration erfordert,
geht dies mit der Dahedi sehr gut. Hier sind alle Tastendrücke zu hören.
Wenn ich einmal nicht mehr weiß, wo ich mich befinde, weil z. B. das Telefon
klingelt, gehe ich einmal komplett durch das Menü. Bin ich am Ende angekommen,
höre ich einen hohen Ton und weiß, dass ich jetzt wieder von vorne beginnen kann
(Nullpunkt).
3. Ein wichtiger Punkt ist auch die akustische Unterscheidung der Alarme. Dies
verwirklicht die Firma Minimed in all ihren Pumpen.
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letzte Änderung am 06.12.2003
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